Karl Schadwald, der Vater von meiner Großtante Anni. Dieses Porträt hängt auf anderen Fotos an der Wand. Das könnt ihr mal suchen :)! (c) privat
Annis Vater Karl war ein „sangesfreudiger Gesell“ mit einem „natürlichen Mutterwitz“. In dieser Folge erzählt sie von der Anziehungskraft, die Karl als junger Mann hatte. Auch auf die junge Anna … dabei war er doch eigentlich gekommen, um sich um das Pferd zu kümmern!
Werner in Elbing/Ostpreußen, ca. 1942. (c) privat.
Tante Anni erzählt, wie Werner in Ostpreußen geboren wird. Wie die ganze Singschar sich um das Baby herum setzt und Wiegenlieder singt. Und sie erinnert sich an ihre eigene Kindheit. Geboren 1920, inmitten einer großen und fröhlichen Familie.
Mit ihrem Bruder Erich versteht sie sich besonders gut. „Weil er sich mit mir abgab!“ Erich war der Vater von Werner, meinem Vater.
Vor ein paar Jahren habe ich angefangen ein Buch zu schreiben über meine Großtanten, über meine Großeltern, meinen Vater. Aber ich steckte fest und verschloss wieder alles in der Schublade.
Heute mache ich sie wieder auf – aber ich schreibe nicht weiter, sondern erzähle die Geschichte mündlich. Und lasse meine Großtante Anni erzählen! Denn zwischen 2009 und 2011 habe ich sie mehrmals besucht und die Gespräche aufgenommen.
Von meiner Großtante Lieselotte habe ich Briefe aus den 1950er und 1960er Jahren. Sie erzählt, wie sie nach dem Krieg versucht, Fuß zu fassen. In einem Brief schreibt sie: „Man ahnt den Frühling schon von Ferne, und das gibt neuen Mut.“ Dieses Zitat nehme ich als Titel der Erzählung. Weil es sehnsuchtsvoll ausdrückt, dass es schwer war, im Winter. Hart, kalt, traurig. Der Winter steht zugleich für den Krieg, für den Verlust. Aber Lieselotte ahnt, es wird wieder wärmer werden. Und hier und dort wird Neues erblühen.
Ach, diese wunderbaren Frauen sollen nicht vergessen werden! Und meinen Nichten und Kindern möchte ich erschließen, aus welcher Familie sie kommen. Eine musizierende Familie aus Ostpreußen.
Meine Großeltern Erich und Erna Schadwald, geboren 1913 und 1914, wurden kaum 30 Jahre alt. Durch ihren frühen Tod hinterließen sie eine Lücke, die ich bis heute zu spüren meine. Mein Vater Werner wurde nach den Kriegswirren und nach der Flucht von Ostpreußen von seinen Tanten großgezogen. Eine der Tanten, Anni Spielvogel, wurde alt, sie lebte bis 2015. Ich führte lange Gespräche mit ihr und ließ mir alles erzählen, was sie über ihren Bruder Erich und dessen Frau Erna, über ihre Eltern Anna und Karl – meine Urgroßeltern, und was sie über ihre Freundin und Schwipp-Schwägerin Lieselotte und deren Gefährtin Hanny erinnerte.
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